Nachdem die “PROJECTILER” Mitte der 80er nach einem “Zwischen-Abenteuer” mit “TRITONUS”
dann doch das sogenannte Handtuch warfen, herrschte lange Jahre schöpferische Ruhe ...
bis Mai 1995 !
Da kribbelte es den Altrockern wieder in den Fingern und die beiden PROJECTIL - Drummer
Peter Oppel und Jonny Schulze entschlossen sich, ein Memory-Konzert gemeinsam mit der zur
damaligen Zeit ebenso erfolgreichen “BALANCE” zu organisieren. Nach wenigen Proben im
Sommer 1995 wurde der 28.Oktober 1995 als Termin im Kulti - Lobenstein angepeilt.
Die lokalen Pressestimmen vor und nach dieser für alle Beteiligten noch lange in Erinnerung
bleibenden Veranstaltung will ich hier auszugweise zeigen:
Die Presse - 1
Sie sind heute Maxhüttenkumpel
oder Bauleiter, Musiklehrer oder
Geschäftsinhaber, Bäckermeister
oder Baufacharbeiter, Fahrdienst-
leiter oder Bürgermeister.
Fünfzehn gestandene Musiker
gaben sich einen Ruck, um einen
fraglos hochwillkommenen Trip in
die eigentlich noch nicht allzuferne
Vergangenheit zu unternehmen.
Etwas nostalgisch angehauchte
Jugendliebe wird da wohl wach,
wenn die Musikantengenerationen,
die die Bands “PROJECTIL”,
“TRITONUS” und “BALANCE”
prägten, gemeinsam ein wohl letz-
lich doch einmaliges Bühnen-
Comeback feiern wollen.
Sich und uns allen zur Freude.
Wann kann man schon mal eine
geballte Ladung handwerklich
ausgefeilter Rockmusik genießen?
Wann erlebt man schon heutzutage
auf einer Bühne zwei Schlagzeuger,
vier Bassisten, neun Gitarristen,
und zwei Keyboarder, die auch alle
ihre Instru- mente bravourös
beherrschen?
Es hehört schon eine (im besten
Sinne) ganz gehörige Portion
privaten Wahnsinns dazu, in der
heutigen hektischen Zeit ein sol-
ches Mammutunterfangen zu
inszenieren. Der Zahn der Zeit
trieb vor Jahren jeden auf seinen
eigenen Pfad. Nun kreuzen sich
aus Spaß an reiner Freude wieder
die Wege aller. Und es gab gewiß
genügend Überschneidungen im
Musikantenleben zwischen den
“Sonderstufenbands”, die nun am
Samstag wieder gemeinsam auf
der Bühne agieren wollen.
Den Anstoß gab Lobensteins
Bürgermeister Peter Oppel, der
bei “Projectil” und “Tritonus” trom-
melte, sowie sein einstiger Schlag-
zeug-Kollege aus den Zeiten des
Elektronikbetriebes “Elotech”,
Johnny Schulze, der erst bei
“Projectil” und dann bei “Balance”
die Schlagzeugstöcke schwang.
“Es schwelte eigentlich schon
lange in manchem von uns.
Wenn ich mal von den Projectilern
ausgehe, so hatten
wir schon immer als Musiker
unheimlich viel Spaß miteinander.
Wir sind Kumpels nd Freunde. Bei
allen musikalischen Differenzen gab
es immer wieder stilprägende Gemein-
samkeiten. Schon in den 80er Jahren
hatten wir, zwar recht sporadisch,
Kapellentreffen im privaten Bereich,
haben dabei mit- einander geredet und
alte Zeiten aufgewärmt”, blickt Peter
Oppel etwas schwärmerisch zurück.
Nach der entsprechenden “Vorfühlung”
bei den anderen Freunden war es dann
letzlich im Mai 1995 soweit. Die
Entscheidung für solch ein Memory-
Konzert fiel. Im Sommer wurde dann
alles intensiv angegangen und fest-
geklopft. Nun herrschten nur noch
innere Vorfreude und positiver Stress,
der sich vor allem in der Titelauswahl
artikulierte. Es soll nämlich einen reprä-
sentativen Schaffens-Querschnitt
geben, eine musikalische Reise in die
Vergangenheit. In knapp 20 Jahren
Musikeralltag hat sich so allerhand
angesammelt....
OTZ vom 25. Oktober 1995
„GEBALLTE LADUNG AN MUSIZIERLUST“
Hochkarätiges Musikanten-“Klassentreffen“
am Samstag in Lobenstein